Die innovative Bauweise des Rathauses von Korbach

Urban Mining und kreislaufgerechtes Bauen

Im Rahmen einer umfassenden quartiersbezogenen Stadtreparatur wurde das historische Zentrum von Korbach neugestaltet, wobei das Rathaus aus dem Jahr 1377 eine zentrale Rolle spielte. Dieses Projekt, das aufgrund seiner innovativen Ansätze für nachhaltiges Bauen herausragt, wurde als einer der Top 4 Finalisten für den deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur 2023 ausgewählt. Zusätzlich erhielt es vom Land Hessen eine Auszeichnung für vorbildliche Bauten. Das Rathaus Korbach ist also nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein wegweisendes Beispiel für die effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen und die Minimierung der Umweltbelastung durch den Einsatz von recycelten und umweltfreundlichen Baumaterialien, wobei unter anderem Titanzink von RHEINZINK zum Einsatz kam.

Ressourcenschonendes Bauen als Leitprinzip

Das Rathaus Korbach setzt neue Maßstäbe im Bereich des ressourcenschonenden Bauens, indem es das Prinzip des Urban Mining und des kreislaufgerechten Bauens anwendet. Unter der Leitung der agn-Architekten wurde der Rückbau des bestehenden Rathauses aus den 1970er-Jahren als Chance verstanden, Ressourcen zu schonen und ein nachhaltiges Gebäude zu schaffen. Durch die systematische Erfassung und Analyse der Rückbaumaterialien konnten die Architekten sicherstellen, dass die Ressourcen optimal genutzt und eine möglichst hohe Recyclingrate erzielt wurde.

Das Urban Mining Konzept

Das Urban Mining Konzept nutzt den Rückbau des alten Rathausanbaus als Rohstoffquelle für den Neubau. Dieser innovative Ansatz erforderte eine sorgfältige Planung und Durchführung, um die mineralischen Baustoffe des Altbaus effizient zu recyceln und in den Neubau zu integrieren. Dabei spielte die Auswahl der richtigen Recyclingtechnologien und -verfahren eine entscheidende Rolle, um eine hochwertige Wiederverwendung der Materialien zu gewährleisten und gleichzeitig die Umweltbelastung zu minimieren.

Ergebnisse und Herausforderungen

Das Projekt erzielte beeindruckende Ergebnisse, wobei rund 62% des Abbruchmaterials für den Neubau wiederverwertet werden konnten. Dennoch traten Herausforderungen auf, insbesondere im Hinblick auf Verklebungen, die die Qualität der recycelten Materialien beeinträchtigten und den Einsatz im Neubau einschränkten. Diese Hindernisse wurden jedoch durch innovative Lösungsansätze überwunden, wodurch das Projekt erfolgreich umgesetzt werden konnte.

Selektiver Rückbau und Wiederverwendung

Der Rückbau des Altbaus erfolgte selektiv und sortenrein, wobei alle Materialien sorgfältig ausgebaut und für das Recycling vorbereitet wurden. Die recycelten Materialien wurden in der Region des Projekts aufbereitet und für den Neubau verwendet, wodurch Transportwege und Kosten minimiert wurden. Diese nachhaltige Bauweise ermöglichte nicht nur die effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen, sondern trug auch zur Reduzierung der Umweltbelastung bei. Zusätzlich zu den recycelten Materialien wurde für das Dach des Rathauses Korbach Titanzink von RHEINZINK verwendet, das nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch langlebig und umweltfreundlich.

RHEINZINK als perfekte Ergänzung

Für das Dach kam das Material RHEINZINK prePATINA ECO ZINC in der Oberflächenqualität schiefergrau zum Einsatz. Es wurde im Winkelstehfalzsystem verlegt. Der Prozess der Vorbewitterung sorgt für ein einheitliches Aussehen der Zinkpatina direkt ab Werk und ermöglicht später die natürliche Patinaentwicklung von prePatina ECO ZINC. Bemerkenswert ist, dass beim Beizen die ursprünglichen Oberflächeneigenschaften erhalten bleiben und die Oberfläche weiterhin zum Löten geeignet ist. Dies garantiert eine außergewöhnlich lange Lebensdauer des Baumaterials. Zudem wird das Titanzink von RHEINZINK klimafreundlich hergestellt und eignet sich perfekt für den Kreislaufwirtschaftsgedanken. Es sorgt somit nicht nur für ein harmonisches Erscheinungsbild des neuen alten Rathauses, sondern verkörpert alle Werte, die bei diesem nachhaltigen Projekt wegweisend waren.

Architektonische Integration und städtebauliche Wirkung

Die architektonische Gestaltung des neuen Rathauses berücksichtigt die historische Bedeutung des Standorts und integriert sich harmonisch in die städtebauliche Umgebung. Durch die klare Struktur und die markanten Giebel wird eine Verbindung zwischen Alt und Neu geschaffen, die den Charakter des historischen Zentrums von Korbach unterstreicht. Die Verwendung von recycelten Materialien für die Fassadengestaltung und dem zeitlos schönen Titanzink von RHEINZINK für das Dach, verleiht dem Gebäude eine einzigartige Ästhetik und macht es zu einem inspirierenden Beispiel für nachhaltige Architektur. „Unser Entwurf für die neue Stadtmitte Korbach fußt auf dem maßstäblichen Weiterbauen des Ortes. Mehrere Giebelhäuser ergänzen den denkmalgeschützten Bestand, schaffen mit dem Rathausplatz und dem glasüberdachtem Bürgerforum eine neue kommunikative Mitte und ermöglichen eine qualitätsvolle Vernetzung des Rathauses mit den Wegebeziehungen der Stadtmitte“ erzählt Projektleiter Christian Thomann. (Quelle: www.agn.de/projekt/ansicht/rathaus-korbach)

Leitbild für nachhaltiges Bauen

Das Rathaus Korbach dient als wegweisendes Beispiel für nachhaltiges Bauen und zeigt, wie durch innovative Ansätze und sorgfältige Planung Ressourcen geschont und die Umweltbelastung minimiert werden können. Als Pionierprojekt des Urban Mining in Deutschland setzt es neue Standards für die zukünftige Bauindustrie und zeigt auf, dass nachhaltiges Bauen nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch rentabel sein kann. Durch die gezielte Integration von nachhaltigen Prinzipien in die Architektur wird das Rathaus Korbach zu einem Leitbild für zukünftige Bauprojekte und kann Bauverantwortliche dazu inspirieren, ähnliche Konzepte in ihren eigenen Projekten umzusetzen.

WARUM prePATINA ECO ZINC?

Kleiner CO2-Fußabdruck, 100 % recycelbar, extrem langlebig, praktisch wartungsfrei –
damit ist es der perfekte Zukunftsbaustoff für nachhaltiges Bauen.

Architekt: agn Niederberghaus & Partner GmbH, Ibbenbüren, Germany

Fotografen: IAF, Friedrichsaue 2, 34289 Zierenberg, parallel_dream (Adobe Stock), Falko Göthel (Adobe Stock)