Neues Dach für die Widar Schule

Schon beim Anblick der Widar Schule in Bochum merkt der Betrachter: Hier ist es anders, als bei anderen Schulgebäuden. Das außergewöhnliche Haus mit dem geschwungenen Dach, der attraktiven Fassade und den freundlichen Farben vereint harmonisch Exklusivität und Natürlichkeit. 1979 erbaut, wurde das Gebäude Anfang des Jahres einer energetischen Sanierung unterzogen, die Bauarbeiten begannen im Februar und endeten Mitte August. In diesem Rahmen wurde auch eine umfangreiche Dachsanierung vorgenommen, wobei die anspruchsvolle Form des Daches einer handwerklich maßgeschneiderten Lösung bedurfte, die innovative und nachhaltige Aspekte vereinte.

Nachhaltig

Gemäß den Vorstellungen, dass das Äußere die Schul-Philosophie widerspiegelt, war auch die Wahl des Materials von Bedeutung. Die Entscheidung fiel auf RHEINZINK Titanzink „prePATINA ECO ZINC blaugrau“. Dieser Baustoff wirkt nicht nur optisch edel, sondern ist auch extrem widerstandsfähig, langlebig und in ökologischer Hinsicht sehr nachhaltig. Zink dient der Schonung von Ressourcen, denn Bauelemente aus diesem Material haben eine beeindruckende Lebensdauer von bis zu 200 Jahren. Zudem lässt es sich vollständig recyceln und wiederverwenden. In Europa gelangen rund 95 Prozent der heute verbauten Zinkmaterialien über das so genannte Urban Mining wieder in den Recycling-Kreislauf. Ausgeführt wurden die Arbeiten in einer attraktiven Doppelstehfalztechnik, die die charakteristische Dachform eindrucksvoll unterstreicht.

Außergewöhnliches Gebäude

Berücksichtigt mussten logistische, energetische und handwerklich technische Aspekte, denn der Schulbetrieb mit rund vierhundert Schülern lief während der Bauphase weiter. Mehrere Herausforderungen erwartete die Projektbeteiligten: Die Sanierung und die energetische Ertüchtigung der unter dem Dach liegenden Holzkonstruktion, die sich zum Teil als schadhaft darstellte, eine Vielzahl an Anschlusssituationen, Neigungswechsel, Rundungen und ein Gebäude, an dem nur die Fenster rechte Winkel aufweisen.

Zu Beginn der Arbeiten wurde zunächst die alte Schindeldeckung demontiert und fachgerecht entsorgt. Sparren wurden mit zusätzlichen Lattungen aufgedoppelt, um die Dämmstoffdicke zu erhöhen und in den Flächenbereichen eine funktionierende Hinterlüftungsebene zu schaffen. Dabei wurde zwischen Dämmung und Luftschicht eine diffusionsoffene Unterspannbahn eingeplant. Letzter Arbeitsschritt für den neuen Aufbau der Holzunterkonstruktion war die 24 mm dicke Holzschalung. 

Spezielle Lösungen

Das außergewöhnliche Schuldach mit Winkeln, Rundungen und unterschiedlichen Ebenen verlangte nach speziellen Lösungen. So auch bei den Fenstern, die keine ausreichende Anschlusshöhe aufwiesen. Hier bauten die Spezialisten die Holzkonstruktion um, so dass die fehlende Höhe mit einer 20 cm breiten und 15 cm tiefen innenliegenden Anschlussrinne erzielt werden konnte. Die Verlegung der Schare erfolgte mit dem RHEINZINK-Befestigungssystem „Clipfix“ mit Fest und Schiebehaften aus Edelstahl. Genutzt wurden hierbei magazinierte Edelstahlschrauben, die mit einem zugehörigen Magazinschrauber eingedreht wurden.

Die Montage der Außendachrinnen bedurfte ebenfalls eine spezielle Herangehensweise. 400 kleine Rinnenwinkel mussten zum Anformen des Rinnenprofils an die Gebäuderundungen auf Gehrung geschnitten, in die passend verlegten Rinnenträger eingelegt und dann zusammengelötet werden. Ebenso viele Teile ergaben sich für die Bekleidungen der gerundeten Fenster-Leibungen und -Blenden sowie der Dachrandabdeckungen.

Attraktives Gesamtergebnis

Beteiligt an den Bauarbeiten war neben der Lemm & Overberg Holzbau GmbH aus Bochum auch die Firma Schuko Metallbedachungen aus Recklinghausen, die die Klempnerarbeiten mit dem Werkstoff RHEINZINK-Titanzink ausführte. Zimmerermeister Fabian Bischoff, der das Großprojekt für die Firma Lemm & Overberg verantwortlich begleitete und früher selbst die Widar Schule besuchte, zeigte sich nach Abschluss der Arbeiten begeistert von dem Gesamtergebnis. „Durch diese Dachsanierung hat das Gebäude enorm gewonnen.“ Als Anschauungsobjekt für die Schülerinnen und Schüler eignet sich die neue Bedachung ebenfalls, gab sie doch während der Ausführung Einblicke in das Zimmerer- wie auch Klempnerhandwerk.