Ein zweites Leben für das historische Kutscherhaus

Bei der Umgestaltung eines 140 Jahre alten Kutscherhauses für das nächste Jahrhundert hat das Büro Steven Fong Architect ein Wohnhaus im Süden Ontarios im zeitgenössischem Stil mit widerstandsfähigen Materialien neu erfunden.

Wenn historischen Bauwerken ein neues Leben eingehaucht wird, entstehen Gebäude mit einzigartigem Charakter, wie das ehemalige Kutscherhaus im Stadtteil Summerhill unterstreicht.
Heute ist das Objekt ein Wohnhaus mit einem Schlafzimmer in der Gemeinde Saint Clair in Ontario. Die Stadt liegt östlich des St. Clair River, der die internationale Grenze zwischen Ontario, Kanada und Michigan bildet. Der Fluss ist im Norden mit dem Huronsee und im Süden mit dem St. Clairsee verbunden, wo er in den Detroit River und schließlich in den Eriesee mündet.
Das Gebäude in Woodlawn diente ursprünglich als Kutscherhaus für den Landsitz von James Avon Smith ganz in der Nähe des Sees. Als professioneller Architekt war Smith nicht nur Eigentümer der Gebäude, sondern gestaltete sie auch.

Maßgeschneiderte Lösung benötigt

„Dieses kleine Gebäude verlangte nach einer maßgeschneiderten Lösung. Der Eigentümer hat jedoch erfreut festgestellt, dass durch die großzügigen, gut durchdachten Stellflächen und die offenen, loftartigen Räume ein sehr lebenswertes Zuhause entstanden ist“, so Architekt Steven Fong.

„Unser Kunde stellte sich einen urbanen Zweitwohnsitz vor und wünschte sich einen erholsamen Rückzugsort ruhig und abgeschieden, aber doch mitten in der Stadt.“

Außerdem sollte das Haus wie eine gepflegte Hütte in der Wildnis wirken, mit einer Fülle beliebter Stauden gleich hinter der Tür.
Das zweistöckige Haus mit einer Fläche von 112 Quadratmetern, das nun das „Viergiebelhaus“ genannt wird, maximiert die Wohnfläche innerhalb der engen Grenzen des Grundstücks.

RHEINZINK als perfekter Werkstoff

„Wir wollten einen nicht brennbaren, wartungsarmen Werkstoff für die Verkleidung, der sich außerdem leicht an die Form des Baukörpers anpassen lässt“, fasst Fong Anforderungen zusammen. „Mit RHEINZINK konnten wir diese Ziele erreichen und profitierten gleichzeitig von dem zusätzlichen Vorteil eines Werkstoffs, der mit der Zeit patiniert und immer besser aussieht.“

„Die sich ständig verändernde, einzigartige Farbgebung und der Charakter werden sich im Laufe der Jahrzehnte weiterentwickeln”

Selbst unter den windigen, winterlichen Bedingungen der in der Nähe liegenden Seen behält RHEINZINK seine selbstheilenden, wartungsarmen und korrosionsbeständigen Eigenschaften mit einer Lebensdauer von bis zu 100 Jahren. Zusätzlich ist der Werkstoff am Ende seiner Nutzungsdauer auf dem Dach oder an der Fassade zu 100 % recycelbar.

Moderne Interpretation von historischer Ästhetik

Die Rauten an Dach und Fassade wurden in einem horizontal ausgerichteten, versetzten Muster verlegt, das dem früheren Mauerwerkssockel und der holzverkleideten Fassade ähnelt. Abgesehen von der modernen Interpretation der alten Ästhetik wurden Teile des ursprünglichen Rahmens und des Fundaments erhalten. Bei der umfassenden Renovierung der historischen Struktur mussten die Richtlinien des Heritage Conservation District beachtet, die geltenden Bebauungsvorschriften eingehalten und die Abstandsflächen beibehalten werden.

„Die formbare Haut aus Zink ermöglichte es uns, dieses Volumen zu drehen, zu wenden und zu formen, wobei wir uns erfolgreich zwischen der eigenwilligen, vorgegebenen Gestaltung der Bebauungsvorschriften und unserem Interesse an der Schaffung einer markanten architektonischen Form bewegen konnten“, beschrieb Fong.

Fesselnde Eleganz dank RHEINZINK-GRANUM basalte

Um dem Wohnhaus in Woodlawnein unverwechselbares Aussehen zu verleihen, entschied sich Fong für RHEINZINK-GRANUM mit einer matten, fast schwarzen Oberfläche.

„Das Viergiebelhaus ist eines der ersten Projekte in Nordamerika, bei denen unser neuer Werkstoff RHEINZINK-GRANUM zum Einsatz kommt“, so Richard Strickland, regionaler Verkaufsleiter von RHEINZINK Amerika. „Die Oberfläche sorgt unmittelbar für ein dunkelgraues, mattes Erscheinungsbild, das gut mit den verschiedenen Holzarten im Außenbereich, mit Klar- und Milchglas und den anderen Baumaterialien des Projekts harmoniert.“

Fong fügt hinzu, dass die schiere Präsenz des dunkelgrauen Zinks, des gebeizten, schweren Holzes aus weißer Kiefer, der Mahagoni-Rahmen und des örtlichen Kalksteins „über eine Abstraktion hinausgeht und eine fesselnde, sinnliche Gestaltung schafft“.

„Ein Nachbar äußerte sich anerkennend über die ruhige Erscheinung dieses Hauses, das unauffällig in der Grundstücksmitte steht. Ihm fiel auf, wie das auf die Fassade fallende Licht zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedliche Farbtöne hervorruft, wobei diese Wandlungsfähigkeit zu einer Anpassung an die natürliche Umgebung der Bäume und der Vegetation in der Gegend führt.“, so Fong.

Lebendige Textur durch RHEINZINK-Großraute

Die Bekleidung von Dach und Fassade erfolgte mit RHEINZINK-Großrauten. Durch die Verwendung unterschiedlicher Rautengrößen und verschiedene Anordnungen der Falzlinien bieten sich dem Planer vielfältige Möglichkeiten der Fassadengestaltung.

Die Rauten im 1/3 Versatz prägen die Außenansicht des außergewöhnlichen Wohnhauses und erzeugen bei wechselnden Licht- und Witterungsverhältnissen eine lebendige Textur.

Großraute: Übersicht Planung & Anwendung

Verlegevarianten

Der Gestaltungsfreiheit sind kaum Grenzen gesetzt. Ob die Wahl auf eine Spiegeldeckung (1/2 Versatz), auf einen „Wilden Verband“, oder einen 1/3, 1/4 Versatz fällt, bleibt dem Planer überlassen. Eine weitere Variante ist die Ausbildung einer Kreuzfuge.

Montage

Die Montage der Großrauten an Dach oder Fassade erfolgt von unten nach oben. Die Montagerichtung ist durch das gewünschte Erscheinungsbild der Rauten von rechts nach links oder von links nach rechts festgelegt.

Befestigung

Die Befestigung erfolgt durch geprüfte RHEINZINK-Haften indirekt an der Unterkonstruktion. Hier wird zwischen drei möglichen Unterkonstruktionen unterschieden: Holz, Metall und einer Kombination aus Holz und Metall.

Bautafel

Architekt:
Steven Fong Architect; Toronto

Designer:
Den Bosch + Finchley; Torontó

Handwerker:
Novak Cladding Ltd.; Mississauga, Ontario

Fotos:
Steven Fong & Scott Norsworthy

Technische Daten
Dach:
56 m² RHEINZINK-Großrauten, RHEINZINK-GRANUM basalte
Fassade:
188 m² RHEINZINK-Großrauten, RHEINZINK-GRANUM basalte